Wednesday, November 2, 2011

EMO Missions Guest Speaker Reinhold Strähler



Die Sehnsucht der Völker

Predigt in der Calvary Chapel Wiesbaden am 30.10.2011

Reinhold Strahler EMO

Predigttext: Jesaja 2,1-5

Einleitung

(Fotos Mittlerer Osten) Wir leben in spannenden Zeiten! Völker, die jahrzehntelang von weltbekannten Despoten regiert wurden, schütteln ihre Herrscher ab und suchen sich ihren eigenen Weg. Ben Alis Tunesien hat ein neues Parlament gewählt. Mubaraks Ägypten bereitet sich auf Wahlen vor während der alte Präsident vor Gericht steht. Gaddafis Libyen steht nach einem blutigen Bürgerkrieg vor einer neuen Ära. Durch die Geschichte der Menschheit hindurch haben Völker machtvolle Aufstiege und schmähliche Untergänge erlebt. In der Bibel lesen wir von vielen Völkern, eine ganze Reihe werden namentlich erwähnt: Ägypter und Syrer, Phönizier und Römer, Assyrer und Perser und viele andere.

Wir hören auf einen Text aus dem Wort Gottes, in dem es um die Völker geht. In diesem Abschnitt kämpfen die Völker nicht gegeneinander, es geht auch nicht um internes Gerangel um die Macht. Nein, in diesem Abschnitt geht es um ein erstaunliches und völlig ungewöhnliches Verhalten der Völker. Ich lese aus Jesaja 2 die ersten fünf Verse.

(Jesaja 2,1-5 / 3 Folien)

Wow! Das ist ja interessant! Mal keine Geschichte von Krieg und Intrigen, sondern von Völkern, die zum „Berg des Herrn“ pilgern und nach der Weisung Gottes suchen! Von Völkern, die ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Was will Jesaja mit dieser Botschaft sagen? Und bedeutet dieser Abschnitt heute für uns? Drei Gedanken sind mir in der Vorbereitung wichtig geworden. Zunächst einmal wird grundsätzlich deutlich: Gott ist ein Gott aller Völker. Das ist der erste Gedanke:

1. Gott ist ein Gott aller Völker

In Vers 1 wird uns kurz gesagt, wer hier zu wem redet. Es geht um eine Vision, die der Prophet Jesaja über Juda und Jerusalem gesehen hat. Das führt uns in die Zeit etwa 700 Jahre vor Christus. Das Volk Israel hat schon eine lange Geschichte als Königreich hinter sich, von Saul und David angefangen, über die Teilung des Reiches, bis hin zu den Königen zur Zeit Jesajas. Diese Zeit ist geprägt von einer langen Auseinandersetzung zwischen denen, die Gott vertrauten und ihm nachfolgen wollten, und den gottlosen Königen und dem Volk, das Gottes Gebote missachtete. Mitten hinein in diese Auseinandersetzung redet Gott durch Jesaja zu seinem Volk. Ja, der Prophet ringt regelrecht um die Menschen und versucht sie zum Glauben an ihren Gott zu ermutigen. Ein Großteil der Verkündigung Jesajas hat mit der Ankündigung von Gottes Gericht über sein Volk zu tun. Für dieses Gericht benutzt Gott andere Völker. Es werden schließlich die Babylonier sein, die Jerusalem und den Tempel zerstören und einen großen Teil des Volkes in die Verbannung führen werden. Doch auch für diese Völker kündigt Jesaja Gericht an. Auch sie orientieren sich nicht an Gottes Geboten.

(Fotos Völker) Nun redet Jesaja aber von einer Zeit, wo nicht nur Israel dem Herrn gehorsam sein wird, sondern wo sogar die Völker nach Zion kommen werden, um von dort Weisung zu erhalten. Das ist erstaunlich! Gleich am Anfang des langen Buches macht Jesaja deutlich, dass nicht nur Israel sondern auch die Völker sich jenseits des Gerichtes in ganz neuer Weise Gott zuwenden werden. Wenn Gott über die Völker Gericht ausübt, dann hat er als Ziel nicht ihre Bestrafung oder gar Zerstörung, sondern er will sie zurecht bringen und zu ihm ziehen. Gott ist ein Gott aller Völker! Ihm sind die Völker und die dahinter stehenden Menschen wichtig!

In diesem Abschnitt redet Jesaja davon, dass die Völker zu dem „Berg des Herrn“, kommen werden. Dieser „Berg des Herrn“ wird auch mit „Zion“ bezeichnet (V. 3). Was ist mit dieser Bezeichnung gemeint? Zion war zunächst der Name einer Festung in Jerusalem, die lange Zeit in der Hand der Jebusiter war. Erst unter David gelang es, die Festung und die Stadt einzunehmen (2. Sam. 5,7). Die Festung Zion lag auf einem schmalen steilen Bergkamm südlich des späteren Tempelberges. Später wurde der Name „Zion“ für den ganzen Tempelberg verwendet und schließlich wurde er zur Bezeichnung für ganz Jerusalem und seine Bewohner. Für die Juden war Zion der Mittelpunkt der Welt. In vielen Stellen der Bibel begegnet uns dieser Name, z. B. in Psalm 48: „Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt“. An anderen Stellen wird zwar der Name Zion nicht erwähnt, doch es geht um die Stadt Jerusalem und den Tempel auf dem Berg Zion, z. B. in Psalm 84: „Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn.“

Eine ganze Theologie rankte sich um den Begriff Zion und dessen Bedeutung für die Identität des Volkes Israel. Das Ungewöhnliche ist nun aber, dass Zion hier als Anziehungspunkt für die Völker beschrieben wird! Nicht nur Israel, sondern die Völker kommen zum Zion!

Wenn Gott aber ein Gott aller Völker ist, wie verhält sich das dann zu der Tatsache, dass er sich im Alten Testament so stark auf Israel konzentriert? Wenn wir das AT aufmerksam lesen wird deutlich, dass Gott Israel aus einem bestimmten Grund erwählt hat, nämlich um Gottes Licht unter den Völkern strahlen zu lassen. Und das ist der 2. Gedanke:

2. Gottes Licht strahlt unter den Völkern auf

Durch das ganze AT hindurch sehen wir, wie Gott auf die Erfüllung seiner Mission zuarbeitet: Alle Menschen sollen ihn erkennen und anbeten! Er erwählt Israel, um durch dieses Volk sein Licht in die ganze Welt scheinen zu lassen. Aus Israel kommt eines Tages der Messias, der ein Licht für die Heiden, für die Völker, ist.

Die Israeliten haben dieses Prinzip nie so recht verstanden. Als Volk bezogen sie ihre eigene Identität eher aus der Abgrenzung zu den anderen Völkern. Sie verstanden Jahwe als ihren Gott, der nur zu ihrem eigenen Segen da ist. Die anderen Völker aber sind die Feinde, Gott richtet sie, straft sie. Israel aber soll herrschen. Das wurde u. a. in der Erfahrung des Exodus deutlich: Gott ist stärker als die Ägypter, er führt sein Volk aus der Sklaverei, die ägyptische Armee versinkt in den Fluten des Roten Meers. Mit Psalm 2,8 betete das Volk schon lange: „Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.“

Jesaja bestätigt diese Sicht zunächst. Ja, es stimmt: Gott ist der Gott Israels, und er richtet die Völker! Jesaja und die anderen Propheten haben immer auch Gottes Zorn über die Sünden der Völker ausgesprochen und Gericht angekündigt. Die Israeliten haben sich gefreut, dass ihr starker Gott es diesen Heiden heimzahlen würde, die sich oft so arrogant und grausam verhalten!

Doch hier in Kapitel 2 erkennt Jesaja in seiner Schau, dass Gottes Herrschaft über die Völker sich nicht nur in seinem Gericht über diese zeigt, sondern dass es da noch eine ganz andere Dimension gibt: Die Völker kommen freiwillig, von sich aus, nach Zion und huldigen dem Gott Israels! Das war bisher außerhalb des Gesichtskreises der Frommen im Lande.

Durch das ganze AT hindurch macht Gott immer wieder deutlich, dass es ihm nicht nur um sein Volk Israel geht, sondern um alle Völker. Und Israel hat einen konkreten Auftrag: Durch dieses Volk soll Gottes Licht unter den Völkern strahlen! Ab und zu ist das in der Geschichte Israels tatsächlich geschehen. Etwa als die Königin von Saba von der Weisheit und dem Reichtum König Salomos hörte und ihm einen Besuch in Jerusalem abstattete. Oder als der syrische Hauptmann Naeman Heilung für seine Lepra bei dem Propheten Elisa suchte. Doch das waren eher Ausnahmen. Meistens konnten Israels Nachbarn wenig von Gottes Licht im Leben dieses Volkes sehen.

Warum ziehen diese Völker nun aber nach Jerusalem? Die Völker – oder vielmehr die Menschen die zu diesen Völkern gehören – haben eine tiefe Sehnsucht. Sie wollen zum Gott Israels, zu seinem Tempel und ihn dort anbeten. Er soll ihnen seinen Weg zeigen und sie wollen lernen, so zu leben wie er es will. D. h. diese Menschen haben entdeckt, dass es da etwas bei Gott gibt was ihnen fehlt! Durch die Geschichte Israels erkennen sie, dass dieser Gott treu ist, zu seinen Verheißungen steht, dass er den Menschen nahe ist. Diesen Gott wollen sie kennen lernen.

(Fotos Mittlerer Osten) Wie ist das mit der Sehnsucht der Menschen in der arabischen Welt heute? Hinter all den Umbrüchen, den Demonstrationen und Revolutionen, macht sich eine tiefe Sehnsucht nach mehr Freiheit, nach einem Ende der Unterdrückung, nach mehr Gerechtigkeit bemerkbar. Mit einer unglaublichen Wucht entlädt sich diese Sehnsucht, der Frust der jahrelangen Unterdrückung, der Verhinderung der Meinungsfreiheit. Die große Frage ist, wohin werden sich die Menschen, die Nationen, wenden? Zu dem Gott Israels wie wir ihn in der Bibel kennen lernen? Im großen Stil ist das sicher nicht das Anliegen der Menschen. In der Stunde Null hat der Führer des Übergangsrates in Libyen deutlich gemacht, dass das neue Libyen islamisch geprägt sein wird, mit der Scharia, dem islamischen Gesetz, als Grundlage. In Tunesien hat die Bevölkerung bei den Wahlen vor einer Woche mehrheitlich eine islamistisch geprägte Partei gewählt. In Ägypten gibt es viele, die nach einer stärkeren Islamisierung rufen, in der die Christen immer weniger Platz haben sollen.

(Christen) Für die christliche Minderheit in den arabischen Ländern sind diese Entwicklungen bedrohlich. Sie machen sich große Sorgen, ob sie in Zukunft noch genügend Freiraum zum Leben haben werden. Andererseits beinhalten diese Umbrüche auch eine große Chance. Wo Menschen ihre Angst vor unterdrückerischen Strukturen verlieren, da haben Einzelne auch den Mut, sich für eine alternative religiöse Orientierung zu entscheiden. Sich Jesus Christus zuzuwenden. Seit Beginn der Revolution sind Christen in Ägypten mutiger geworden, mit Muslimen offen über ihren Glauben an Jesus zu reden. Und wir beten dafür, dass auch in Libyen Muslime offen werden für Jesus und es wagen, ihm nachzufolgen.

(Migranten) Wie ist das mit der Sehnsucht der Menschen um uns herum? Nach was sehnen sie sich? Wo versuchen sie, ihre Sehnsucht zu stillen? Als Nachfolger Jesu können wir ihnen helfen, ihre Sehnsucht an der richtigen Stelle zu stillen, nämlich bei unserem wunderbaren Gott! Hier in Wiesbaden leben so viele Menschen, für die das Leben in einer postmodernen Gesellschaft keinen wirklichen Sinn mehr macht. Die nicht wissen, wozu sie leben. Es gibt viele Menschen mit Migrationshintergrund, die sich einsam fühlen und nicht wirklich hier angekommen sind. Diesen Menschen können wir uns in Liebe zuwenden und sie in Verbindung bringen mit Gott, der für sie da ist, der ihrem Leben Sinn und Ziel gibt.

Kommen wir zurück zu der Botschaft Jesajas. In den Versen 2 und 3a machen sich die Völker auf, um nach Zion zu kommen. „Kommt, wir wollen auf den Berg des Herrn steigen!“ Die ganze Bewegungsrichtung geht hin zum Zion. Doch von Vers 3b an ist die Bewegungsrichtung umgekehrt: Die auf dem Berg Zion empfangene Weisung wirkt nun in die Welt hinein. „Denn vom Berg Zion aus wird der Herr seine Weisungen geben, dort in Jerusalem wird er der ganzen Welt seinen Willen verkündigen.“ Das ist der dritte Gedanke den wir miteinander überlegen wollen:

3. Gott setzt in Bewegung

Manche Christen meinen, der Gedanke der Mission wäre erst im Neuen Testament entstanden, z. B. durch den sogenannten Missionsbefehl Jesu an seine Nachfolger am Ende des Matthäusevangeliums. Doch schon im Alten Testament macht Gott deutlich, dass ihm Mission am Herzen liegt, dass er ein Gott der Mission ist. Immer wieder drückt Gott seinen Willen aus, dass er alle Menschen retten will. Abraham gegenüber verheißt er, dass durch ihn und seine Nachkommen alle Menschen gesegnet werden (1. Mo. 12,1-3). Dem Volk Israel lässt Gott durch Mose sagen, dass sie ein Volk von Priestern sein sollen, durch das andere Völker zur Erkenntnis Gottes finden sollen (2. Mo. 19,5+6). Und schließlich machen die Verheißungen über das Kommen des Messias deutlich, dass dieser ein Licht für die Völker sein wird, nicht nur für Israel (Jes. 49,5+6).

Das Prinzip im AT im Blick auf Mission ist die Einladung an die Völker, zu Israel und seinem Gott zu kommen. Im NT geht es darum, dass wir als Gemeinde hingehen, um die Völker mit dem Evangelium zu erreichen. In der Zeit des Alten Testamentes sollte das Volk Israel mit seinem Gott in einer Art und Weise leben, dass die umliegenden Völker davon beeindruckt werden und ebenfalls zu diesem Gott kommen würden. Im NT macht Jesus seinen Nachfolgern gegenüber deutlich, dass sie nicht in Jerusalem bleiben sollen, sondern hinausgehen in alle Welt, zu allen ethnischen und linguistischen Volksgruppen dieser Erde.

Diese beiden Bewegungen werden mit den Fachwörtern „zentripetal“ und „zentrifugal“ bezeichnet:

· zentripetal: da geht es um eine Bewegung von außen nach innen, eine Kraft die von der Peripherie zum Zentrum hin zieht;

· zentrifugal: da geht es um eine Bewegung von innen nach außen, eine Kraft die vom Zentrum weg zur Peripherie führt.

Der Plan Gottes für das Heil war schon immer universal, er hat alle Menschen und Völker eingeschlossen. Gott will, dass alle gerettet werden. Doch im AT liegt der Schwerpunkt auf der Einladung zu kommen. Im NT liegt er auf der Aufforderung zu gehen. Der Abschnitt in Jesaja 2 ist ein typisches Beispiel für die Komm-Struktur. Jesaja sieht, wie die Völker nach Zion kommen. Gleichzeitig macht er aber auch deutlich, dass da, wo Menschen und ganze Völker zum Herrn kommen, drastische Veränderungen passieren können.

Jesaja sieht in seiner Vision, wie der Zug der Völker nach Jerusalem dramatische Konsequenzen hat: Diese Völker werden zunächst von Gott gerichtet und zurechtgewiesen. Dann schmieden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen um und ihre Speere zu Winzermessern! Kein Volk wird mehr das andere angreifen; niemand lernt mehr, Krieg zu führen! Wow! Wirklicher Weltfrieden! Der Vers steht ebenso in Micha 4,3.

(Logo) Die Aussage, „Schwerter zu Pflugscharen“ war in den 80er Jahren ein wichtiges Motto unter jungen Christen in der damaligen DDR. Es war eine Bewegung junger Christen, die sich für den Frieden zwischen Ost und West einsetzten. 1980 wurde dieses Motto auf 100.000 Lesezeichen und ein Jahr später auf 200.000 Aufnähern und weiteren Lesezeichen gedruckt. Lesezeichen und Textildruck benötigten damals in der DDR keine Druckgenehmigung! In der Folge verweigerten immer mehr Jugendliche den Wehrdienst. Die Aktion führte dazu, dass die Staatsmacht in Panik geriet. Schüler und Auszubildende, die es trugen, bekamen schwere Nachteile, wenn sie die Aufnäher nicht von ihren Jacken entfernten. Die Aktion gilt als eine entscheidende Wurzel der Friedensbewegung in der DDR, die 1989 zur Friedlichen Revolution führte. Junge Christen ließen sich durch diesen Vers aus dem Jesaja- und Michabuch inspirieren, sich gewaltfrei für eine Veränderung in der DDR einzusetzen. (Idea Spektrum vom 6.10.2011)

Von dieser Vision haben sich viele Christen und Nichtchristen durch die Geschichte hindurch zu einem Einsatz für den Frieden motivieren lassen. Gott setzt in Bewegung! In Vers 5 lesen wir, wie Jesaja auch das eigene Volk dazu aufruft, sich von Gott in Bewegung setzen zu lassen. „Kommt, ihr Nachkommen Jakobs, wir wollen schon jetzt mit dem Herrn leben. Er ist unser Licht!“ Mit anderen Worten: Wenn das alles stimmt, wenn die Völker einmal zu Gott kommen werden, dann ist es selbstverständlich, dass wir als Volk Gottes im Licht des Herrn leben.

Wie kann das für uns aussehen, mit dem Herrn zu leben, uns von ihm bewegen zu lassen? Ich denke es geht darum, dass wir unser ganzes Leben auf Gott ausrichten. Mein ganzes Leben soll von Gott geprägt sein, nicht nur die Zeit in der ich am Sonntag im Gottesdienst sitze. Es geht um einen missionalen Lebensstil. Hier in Wiesbaden, an der Hochschule, am Arbeitsplatz, in der Familie – da lebe ich mit Jesus und für Jesus. Lasse mich von seinen Prinzipien leiten. Tue das, was ich tue zu seiner Ehre. Das ist das ganz normale Leben als Christ, in welcher Lebenssituation und in welcher Lebensphase ich mich auch befinde.

(Junge Männer in Syrien) Sich von Gott bewegen zu lassen kann aber auch bedeuten, dass ich mich mit meinem Leben in besonderer Weise für seine Sache einsetze. Die Geh-Struktur der Mission wie wir sie im Neuen Testament finden braucht Menschen, die ganz bewusst ihren eigenen Kulturkreis verlassen und sich von Gott in einen anderen Kulturkreis senden lassen. Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, dass Du mit Deinen Gaben, mit Deiner Ausbildung oder Studium, einen wichtigen Beitrag in Gottes weltweiter Mission leisten könntest? Marie-Luise und ich waren insgesamt 20 Jahre im Ausland als Missionare und wir haben diesen kulturüberschreitenden Dienst im Mittleren Osten und Ostafrika als spannend und unwahrscheinlich bereichernd erlebt. Als EMO suchen wir Mitarbeiter, die sich mit ihren Gaben einbringen, um Menschen mit der Botschaft von Jesus Christus vertraut zu machen.

(EMO-Fotos) Wenn Menschen um uns herum und unter den Völkern dieser Erde das Licht Gottes sehen und Jesus Christus begegnen sollen, dann müssen wir uns von dieser zentrifugalen Kraft des Evangeliums anstecken lassen. Dann gehen wir vom Zentrum hinaus an die Peripherie. Aus unserem schönen und gemütlichen Gemeindehaus hinein in die Lebenswelt der Menschen um uns herum. Hinaus in die Welt zu Menschen die eine andere Sprache sprechen, eine andere Kultur haben, und denen noch nie jemand etwas von Jesus Christus erzählt hat. Auf diese Weise können wir dazu beitragen, dass die Vision Jesajas Wirklichkeit wird: Dass Menschen aus allen Völkern sich aufmachen und sagen: „Kommt, wir wollen auf den Berg des Herrn steigen! Dort werden wir lernen so zu leben, wie er es will.“

Amen.